Erneuter Drohnenalarm am Flughafen München: Flugbetrieb Eingestellt
Am Flughafen München kam es in der Nacht zu Samstag erneut zu erheblichen Störungen des Flugbetriebs. Aufgrund von Drohnensichtungen musste der Flugbetrieb kurzfristig eingestellt werden, was tausende Passagiere betraf. Die Bundespolizei ermittelt.
Details zum Vorfall
Die Bundespolizei bestätigte, dass kurz vor 23 Uhr Drohnen sowohl an der Nord- als auch an der Südbahn gesichtet wurden. Ein Sprecher erklärte, dass jeweils eine Drohne zur gleichen Zeit gesichtet wurde, die sich jedoch schnell entfernten und nicht identifiziert werden konnten.
Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits am Donnerstag kam es zu ähnlichen Störungen, die nun in der Nacht zum Samstag wiederholt auftraten.
Massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb
Die Einstellung des Flugbetriebs hatte massive Folgen. Rund 6500 Passagiere waren betroffen. Viele Reisende mussten bereits bestiegene Maschinen wieder verlassen. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, und erst gegen 7 Uhr konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
Obwohl Check-in und Ankünfte inzwischen wieder möglich sind, drohen weiterhin Verzögerungen und Flugstreichungen. Hunderte Flüge sind betroffen, was zu erneutem Chaos am zweitgrößten Flughafen Deutschlands führt.
Drohnen-Vorfälle in Europa
Der Vorfall in München reiht sich in eine Serie ähnlicher Störungen in Europa ein. Auch in Frankfurt am Main und in Dänemark kam es bereits zu Unterbrechungen des Flugbetriebs aufgrund von Drohnensichtungen. In Norwegen meldeten die Behörden sogar eine erhöhte Gefahrenlage, da Drohnen über Öl- und Gasanlagen sowie in der Nähe von Flughäfen gesichtet wurden. Es gab dort auch Festnahmen im Zusammenhang mit möglichen Spionageaktivitäten.
Politische Reaktionen und Konsequenzen
Der neuerliche Zwischenfall in München führt nicht nur zu einem Imageschaden für Deutschland, sondern auch zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Der Flughafen ist ein wichtiges internationales Drehkreuz, und jede Sperre hat unmittelbare Folgen für den europäischen Flugverkehr. Die Sicherheitsbehörden stehen unter Druck, die Hintergründe zu klären.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte, dass die Polizei im Freistaat künftig auch Drohnen abschießen darf, wenn es nötig ist. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte an, die Bundeswehr solle im Rahmen der Amtshilfe am Kampf gegen Drohnen beteiligt werden und plant die Vorlage eines neuen Luftsicherheitsgesetzes.
Forderungen nach besserem Schutz
Die Debatte um den Umgang mit Drohnen im Luftraum dürfte neuen Auftrieb erhalten. Es werden Forderungen nach strengeren Regulierungen, besseren Detektionssystemen und klareren Eingriffsbefugnissen der Sicherheitsbehörden laut. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert gar einen "Iron Dome für Deutschland" und kündigte ein "Schnellgesetz" an.
Die Ereignisse in München zeigen, wie sehr schon kleine Fluggeräte die Sicherheit und Stabilität des internationalen Luftverkehrs gefährden können – und wie schwer es ist, Täter im Schutz der Dunkelheit aufzuspüren.
Aspekt | Details |
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Betroffene Passagiere | Ca. 6500 |
Ursache | Drohnensichtungen |
Auswirkungen | Flugstreichungen, Verspätungen, Umleitungen |
Reaktion | Ermittlungen der Bundespolizei, politische Forderungen nach besserem Schutz |